Die Kiewer Rus
In das Gebiet, das später Russland genannt wurde, drangen im 7. Jh. n.Chr. von den Karpaten her ostslawischen Stämme ein. Von
Rurik, einem schwedischen Normannen, wurden sie dann in Südrussland zu mehreren Fürstentümern vereinigt, aus denen ein Großfürstentum Kiew erwuchs. Der Name Russland (Rossija) geht auf diese sogenannte
Kiewer Rus zurück, auf den ersten ostslawischen Staat, der im 9. Jahrhundert zwischen der Ostsee, dem oberen Don und den Karpaten entstanden war. Die heutigen Staaten
Russland, Ukraine und Belarus sehen in der Kiewer Rus ihren Vorläufer.
Mitte des 8. Jahrhunderts bauten Skandinavier im heutigen Weissrussland und der Ukraine entlang der Flüsse ein Netz von Handelsstützpunkten auf, aus denen das Großreich Gardariki (Reich der Burgen) wurde: die Kiewer Rus. Das Wort Rus kommt von Ruotsi, was früher Ruderer und später Schwede bedeutete. Dass sein Altrussland eine schwedische Gründung war, passt Wladimir Putin gar nicht in den Kram. Zeitgenössische Darstellung von Ruotsi, die ihr Schiff von einem Fluss zum andern tragen Um 1000 nahm dieses „Altrussland“ die christliche Religion in ihrer byzantinischen (griechisch-orthodoxen) Form an. Auch die russische Schrift ist aus der griechischen entstanden, mit späterer Anlehnung an die lateinische.
Im 13. Jahrhundert wurden die Russen vom Mongolenfürsten Dschinghis-Khan unterjocht. Der westliche Teil des Landes fiel dem Großfürstentum Litauen zu. Durch die fast 300-jährige Mongolenherrschaft wurde der russische Volkscharakter entscheidend beeinflusst. Die Befreiung ging vom Großfürstentum Moskau aus, das seinen Machtbereich nach Westen, Norden und bis nach Sibirien erweiterte und das Zarentum begründete. Unter der Dynastie der Romanows wurde seit dem 17. Jahrhundert die russische Herrschaft befestigt und weiter ausgedehnt. Die Eroberung und Reformen Peters des Großen dann machten Russland zur europäischen Großmacht.