Vom Ersten zum Zweiten Weltkrieg
1918 endete der Erste Weltkrieg mit dem Sieg der Entente und ihrer Verbündeten. Die politische Landkarte Europas veränderte sich dadurch enorm. Ungarn wurde unabhängig,
die Doppelmonarchie gab es nicht mehr. Der Kaiser trat von seinen Regierungsgeschäften zurück. Österreich wurde geteilt. Die neu gegründete
Tschechoslowakei erhielt Böhmen und Mähren. Das übrige Gebiet wurde zur Republik Deutschösterreich. Südtirol und Istrien kamen zu Italien, Galizien zu Polen.
Die Wirtschaft lag nach dem Krieg am Boden. Inflation und Arbeitslosigkeit herrschten. Der Adel wurde abgeschafft, die Adelsbezeichnung «von» durfte nicht mehr im Namen geführt werden. Wie in Deutschland war
die politische Lage sehr unstabil. Es gab Unruhen.
1932 wurde
Engelbert Dollfuß Bundeskanzler. Er schaltete das Parlament aus und regierte diktatorisch. Er stand dem italienischen Faschismus nah, lehnte aber den Nationalsozialismus in Deutschland ab. Seine Partei, die Christlichsoziale Partei, wollte einen Ständestaat errichten.
Nazipropaganda
Dagegen opponierten die Sozialdemokraten. Im Februar 1934 fanden bewaffnete Kämpfe beider Gruppen statt, bei denen mehrere hundert Menschen starben. Die SPD wurde verboten. Dollfuß rief den Ständestaat aus. Im Juli 1934 wurde
Dollfuß von Nationalsozialisten ermordet, der Ständestaat aber existierte weiter.
Um Österreich
heim ins Reich zu führen, liess Hitler 1938 die Wehrmacht einmarschieren. Österreich wurde als Ostmark ins nationalsozialistische Deutsche Reich eingegliedert und verlor seine staatliche Unabhängigkeit. Auch hier begann die Judenverfolgung. Bei zahlreichen österreichischen Anhängern des Nationalsozialismus fand die Willkürherrschaft Unterstützung.