RÄUME UND GESELLSCHAFTEN
IM WANDEL DER ZEIT

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Die Russische Revolution
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Von Gorbatschow bis Putin
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Der 2. Weltkrieg
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Franzosenzeit, Landwirtschaft
Die Vorortsgemeinde





Von Karl dem Großen bis zum Alten Fritz


Karl der Große gibt seinem Sohn Anweisungen. Darstellung aus der Zeit.
Am Weihnachtstag des Jahres 800 wurde Karl der Große in Rom vom Papst zum Kaiser gekrönt. Damit war das „Römische Reich“ neu entstanden: Das Heilige Römische Reich Deutscher Nation.

Karl regierte sein Reich von seinen Pfalzen (Königshöfe) aus. Er zog mit seinem Hofstaat von Pfalz zu Pfalz, am liebsten aber residierte er in Aachen. Karl förderte den Bau von Kirchen, Klöstern und Schulen. Karl gilt als bedeutendster mittelalterlicher Herrscher. Er schuf nicht nur ein Riesenreich, sondern auch eine effiziente Verwaltung. Er führte eine - wie man heute sagen würde - Bildungsreform durch, die einen kulturellen Schub ins Mittelalter brachte. Seine Zeitgenossen nannten ihn Pater Europae (Vater Europas).

Unter Karls Nachfolgern wurde das Reich in Westfranken (Frankreich), Mittelreich (Lothringen und Italien) und Ostreich (Deutschland und Österreich) aufgeteilt.

Die Deutschen Kaiser herrschten über ein riesiges Gebiet. Dieses bestand aus den Herzogtümern Sachsen, Franken, Bayern, Schwaben, Alemannien (Deutschschweiz) und Burgund (franz. Schweiz). Doch die eigentliche Macht lag in den Händen der Landesherren, also der Herzöge, Fürsten, Grafen und Bischöfe. In unregelmäßigen Abständen hielt der Kaiser Versammlungen ab, die Reichstage.

Gutenberg
Schlecht ging es den vielen Bauern, die als Unfreie ihren Herren Frondienste leisten mussten. Das städtische Bürgertum war besser gestellt. Es unterstand einer eigenen Rechtsprechung und war manchmal durch Handel wohlhabend geworden. (Gründung der Hanse in Norddeutschland im 13. Jh.)

Durch die allgemeine Unzufriedenheit mit der Kirche, die weltliche Macht ausübte und keine neuen Ideen zuließ, kam es ab 1517 zur Reformation, als der Mönch Martin Luther 95 Thesen an die Türe der Schlosskirche in Wittenberg (Sachsen) anschlug. Er prangerte den Handel mit Ablasszetteln an und forderte die Theologen zu einem Gespräch auf.

Luther
Durch den Buchdruck, der im 15. Jahrhundert in Mainz von Johannes Gutenberg erfunden worden war, wurden Luthers Streitsätze rasch bekannt. Der Papst konnte ihn nicht bewegen, sie zu widerrufen. Luther verbrannte den päpstlichen Brief öffentlich, und er geriet immer mehr in Widerspruch zur römischen Kirche.

Der Kaiser rief Luther vor den Reichstag in Worms. Luther bekannte sich zu seinen Schriften, die er gegen den Papst und die Missbräuche in der Kirche (weltliches Treiben, Heiligenverehrung, Reliquien, unheilige Wallfahrten, Ablass, Pfründen) geschrieben hatte. Nun wurde er vom Kaiser in die Acht gegeben und vom Papst mit dem Bann belegt. Damit war er rechtlos geworden.

Doch der Kurfürst von Sachsen versteckte ihn auf der Wartburg. Dort schrieb er Flugblätter, dichtete Lieder und übersetzte die Bibel in die Sprache des Volkes. Trotz des kaiserlichen Verbots breitete sich die neue Lehre aus und spaltete dann Deutschland in katholische und protestantische Länder.


Tilly
Die beginnende Neuzeit war mit religiösem Gezänk, Bauernunruhen und Streitigkeiten der Ritter mit den Fürsten und der Fürsten mit dem Kaiser geprägt. Von außen wurde das Reich durch die gegen Wien vorrückenden Türken bedroht.

1618 brach dann die längst befürchteten Auseinandersetzung im Deutschen Reich aus, die sich zu einem ungeheuer blutigen Dreißigjährige Krieg (1618–48) weiteten.
Anlass war der Prager Fenstersturz, als Protestanten zwei hohe kaiserliche Beamte zum Fenster hinauswarfen. Die protestantischen Böhmen wollten den Kaiser nicht mehr anerkennen und wählten Kurfürst Friedrich von der Pfalz zu ihrem König.
Gustav Adolf
Dieser wurde aber von Tilly, dem Feldherrn der katholischen Liga, am Weißen Berg bei Prag besiegt. Die Union der evangelischen Fürsten suchte nun Hilfe bei König Christian von Dänemark.

Der Streit weitete sich nun zum europäischen Krieg aus. Auch der Dänenkönig unterlag Tilly. 1630 entschloss sich der protestantische Schwedenkönig Gustav Adolf in den Krieg einzugreifen. Bei Breitenfeld und am Lech besiegte er Tilly.

Wallenstein
Nach Tillys Tod wurde Wallenstein vom Kaiser zum Feldherrn der katholischen Liga ernannt. In der Schlacht bei Lützern starb Gustav Adolf, doch Wallensteins Söldnerheer musste dem Gegner wichen. Als Wallenstein heimlich mit den Schweden verhandelte, wurde er von kaisertreuen Offizieren ermordet. Nachdem die großen Feldherren tot waren, wurde der Krieg noch schlimmer zum Raubkrieg.

Im Westfälischen Frieden 1648 (in Münster und Osnabrück) erhielt Frankreich das Elsass. Schweden erhielt Teile von Norddeutschland. Deutschlands Bevölkerung war durch Krieg und Seuchen von 18 Millionen auf 5 Millionen geschrumpft. Die Niederlande und die Schweiz wurden endgültig selbständig.

Der katholische Kaiser in Wien hatte nicht erreicht, die Glaubensspaltung rückgängig zu machen. Auch hatte er seine Macht auch nicht festigen können. Im Gegenteil. Die Gewinner des Krieges waren die Landesfürsten, die sich ein Höchstmaß an Unabhängigkeit erkämpft hatten. Von da an sah das Heilige Römische Reich Deutscher Nation (zu dem neben Deutschland noch Österreich, Benelux, Teile Frankreichs, Sloweniens, Italiens, Polens, Tschechiens und der Slowakei gehörten) wie ein Flickenteppich aus.
Nun wurde Frankreich zur führenden Macht in Europa.

Der größte deutsche Einzelstaat blieb Österreich unter der Herrschaft des Hauses Habsburg. Dadurch, dass die Türkenkriege auf dem Balkan (1663–1739) Österreich ganz in Anspruch nahmen, konnte Preußen an Macht gewinnen.


Der alte Fritz
Friedrich der Große (der Alte Fritz) erhob sein bis dahin kleines und wenig beachtetes Land Preußen in den Rang einer europäischen Macht. Sein Regierungsstil heißt aufgeklärter Absolutismus. Er förderte Wissenschaft und Künste, war selber musikalisch und tat viel für die Landwirtschaft und das Gewerbe. Im Mittelpunkt seines Denkens stand jedoch die Armee, der Gedanke von der absoluten Disziplin und der unbedingten Pflichterfüllung dem Staat gegenüber. Auf ihn geht der „preußische Geist“ zurück, die beherrschende Stellung des Soldatentums in einer Gesellschaft.






































































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von den Helvetiern bis zum Wohlfahrtsstaat
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