Erste Österreicher
Die ältesten Kunstwerke, die auf österreichischem Boden gefunden wurden, stammen aus dem Mesolithikum (Mittlere Steinzeit). Es sind Figurinen, Frauenstatuetten wie die
Venus von Willendorf. Sie sind etwa 25 000 Jahre alt.
Gutgenährt und tolle Frisur: Venus von Willendorf, die erste ÖsterreicherinEtwas jünger, aus dem Neolithikum (Jungsteinzeit), ist
Ötzi, der Mann aus dem Eis, den man in den Ötztaler Alpen im Grenzgebiet von Österreich und Italien gefunden hatte. Ötzi lebte um 3300 v. Chr. und starb keines natürlichen Todes. Er wurde auf der Flucht von hinten von einem Pfeil getroffen. Das war am Rande eines Gletschers. Ötzi sank nieder, verblutete. Da es schneite, fand der Mörder ihn nicht und konnte ihn nicht ausrauben. Das Klima verschlechterte sich, der Gletscher wuchs. In unserer Zeit dann, weil sich das Klima erwärmt, gab der Gletscher den Ötzi wieder frei. Die scharfe steinerne Spitze steckte noch in seinem Rücken. Die Untersuchung seiner mumifizierten Leiche brachte der Wissenschaft viele neue Erkenntnisse.
Nach Funden in einem Gräberfeld oberhalb des Ortes Hallstatt heißt ein Zeitraum der älteren Eisenzeit (800 bis 450 v. Chr.)
Hallstattkultur.
Touristenattraktion Hallstatt. Der idyllische Ort im Salzkammergut gab einer prähistorischen Epoche den Namen.
Kurz vor dem Beginn unserer Zeitrechnung begann sich das Römische Reich auch nördlich der Alpen im Gebiet der Kelten und Räter auszubreiten. Im Jahr 15 v. Chr. eroberten die Legionen das Gebiet, das heute Österreich ist. Die Römer errichteten hier
drei Provinzen: Raetia im Westen, Noricum in der Mitte und Pannonia im Osten. Diese Provinzen reichten aber noch weiter. So erstreckte sich Pannonien auch über die heutigen Länder Ungarn, Serbien, Kroatien und Slowenien. In der Provinz Raetia gründeten die Römer Brigantium, Bregenz. Im Osten wurde Vindobona errichtet, das spätere Wien.
Als der Niedergang des Römischen Reiches einsetzte, fielen die
Hunnen 375 n. Chr. von Osten her in Mitteleuropa ein. Sie drängten die germanischen Stämme nach Westen und Süden. Damit begann die die
Völkerwanderung.
In die Provinz Noricum drangen unter andern auch die
Goten ein. Dann ab dem 6. Jahrhundert siedelten
Bajuwaren hier. Es entstand das Herzogtum Bayern. Im Westen, im heutigen Vorarlberg, ließen sich
Alemannen nieder.
Im 8. Jahrhundert herrschten dann die Franken. Als das Fränkische Reich 843 geteilt wurde, entstand das
Ostfrankenreich. Das heutige Niederösterreich war die Ostmark. Als Grenzgebiet sollte es das Frankenreich schützen. Ums Jahr 1000 hieß es Ostarrîchi. Es wurde zur Keimzelle Österreichs.
Ab 900 waren immer wieder
ungarische Reiterscharen ins Frankenreich eingefallen. Mit ihren Raubzügen verheerten sie weite Teile Mitteleuropas. 955 besiegte sie der Ostfrankenkönig Otto der Große in der Schlacht auf dem Lechfeld. Nach diesem wichtigen Sieg errichteten die Franken auch weiter im Osten neue Siedlungen.
Schlacht auf dem Lechfeld (bei Augsburg). Ein diszipliniertes Ritterheer siegt über wilde Reiterhorden. Nun entstand in Europa das sogenannte Heilige Römische Reich Deutscher Nation, von Otto dem Großen begründet.
1156 wurde die
Markgrafschaft Österreich zu einem eigenständigen
Herzogtum innerhalb des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation erhoben.