Vom Zionismus zur Intifada
In den letzten tausend Jahren war es in Europa nach Krisenzeiten (z.B. Pestepidemien, 1. Weltkrieg) immer wieder zu Judenverfolgungen
(Pogromen) gekommen. Der
Antisemitismus zu Ende des 19. Jahrhunderts ließ eine jüdische Nationalbewegung entstehen.
Die SA hetzt gegen die Juden in Deutschland. Der Journalist
Theodor Herzl forderte in seinem Buch „Der Judenstaat“ für das jüdische Volk
Palästina, damit die in aller Welt lebenden Juden „nach Zion heimkehren“ könnten.
Zion, der Name eines Hügels in Jerusalem, stand als Symbol für das „Gelobte Land“, aus dem die Juden einst von den Römern vertrieben worden waren.
Von 1933 bis 1945 mussten die Juden Europas vor den Nazis fliehen; mehrere Millionen wurden in Vernichtungslagern wie Auschwitz, Sobibor oder Treblinka ermordet.
Am Ende des Zweiten Weltkrieges lebten 400 000 jüdische Siedler in Palästina. Die ansässige arabische Bevölkerung fühlte sich bedroht und es kam zu ersten Kämpfen und Terroranschlägen. Um das Problem zu lösen, beschloss die UNO 1947,
Palästina in einen jüdischen und einen arabischen Staat zu teilen und Jerusalem zu einer internationalen Stadt zu machen. Die Araber lehnten den Teilungsplan ab.
Die Juden proklamierten
1948 den Staat Israel. Die arabischen Nachbarstaaten erklärten Israel darauf den Krieg, den sie dann trotz ihrer Übermacht verloren. Israel konnte sein Gebiet erweitern, viele Araber mussten fliehen.
Diese
Palästinenser lebten fortan in Flüchtlingslagern in den umliegenden Ländern und hatten nur ein Ziel: den Judenstaat auszulöschen und in ihre Heimat zurückzukehren.
Israel sah sich in seiner Existenz bedroht, konnte sich aber behaupten, weil es von den USA unterstützt wurde (In den USA leben viele Juden). Es war die Zeit des kalten Krieges, deshalb unterstützte die Sowjetunion (Russland) die arabische Seite.
Jerusalem ist die Hauptstadt des Staates Israel, wird aber auch von den Palästinensern als die Hauptstadt ihres zukünftigen Staates gefordert. Hier begegnen sich viele Kulturen der Antike und Moderne. Die Altstadt ist in das jüdische, christliche, armenische und muslimische Viertel gegliedert und von einer Mauer umgeben. Ostjerusalem beherbergt bedeutende religiöse Stätten des Judentums, Christentums und des Islam.
Israel konnte auch in den Nahostkriegen von
1956, 1967 und 1973 seine Grenzen sichern und sogar weitere Gebiete besetzen. Die Palästinenser bekämpften den verhassten Staat vor allem mit
Bombenattentaten.
Arafat, legendärer
PLO-Chef. Terrorist
und Friedens-
Nobelpreisträger
Yassir Arafat versuchte, die vielen palästinensischen Untergrundkämpfer in der
„Al Fatha“ zusammen-zufassen. 1964 schuf er die „Palästinensische Befreiungsorganisation“
PLO, die mit Attentaten, Sprengstoffanschlägen und Flugzeugentführungen die Welt auf sich aufmerksam machen wollte.
Als der Kalte Krieg sich seinem Ende zu neigte, drängten die beiden Supermächte ihre Verbündeten im Nahen Osten an den Verhandlungstisch. Es kam einer Sensation gleich, als 1977 der ägyptische Präsident zu Gesprächen nach Israel fuhr. Daraufhin gab Israel die 1967 eroberte Sinai-Halbinsel an Ägypten zurück. Als Israel in den besetzten Gebieten vermehrt
Siedlungen (Kibbuze) errichtete, rief die PLO die
„Intifada“ (=Erhebung) aus. Selbst Kinder griffen israelische Soldaten und Zivilisten an.
Selbstmordattentäter drangen in israelische Krankenhäuser, Kindergärten oder Busse ein und sprengten sich mit vielen unschuldigen Opfer in die Luft.
Lange Zeit vertrat Israel eine Politik der Vergeltung nach dem Prinzip
„Auge um Auge, Zahn um Zahn“. Weil Israel von feindlichen Nachbarn umgeben ist, unterhält es eine sehr
schlagkräftige Armee und hat sogar Atomwaffen gebaut. Die USA drängen Israel immer wieder zu Verhandlungen, denn der Nahe Osten ist ein gefährliches Pulverfass.
Intifada, der Krieg der Steine