Der Bürgerkrieg (1861-65)
Als Folge des Eisenbahnbaus begann im Norden der USA eine rasche industrielle Entwicklung. Im
Süden herrschte eine Aristokratie der Plantagenbesitzer, im Norden hatte sich eine Demokratie von Bauern und Industriearbeitern gebildet.
Abraham Lincoln,
Präsident der Union Der Norden verlangte
Schutzzölle, um der jungen Industrie Entfaltungs-möglichkeiten zu geben, der Süden war für
freien Handel. Die Auseinander-setzungen zwischen den Wirtschaftsformen
(altertümliche Sklavenhaltung gegen modernen Kapitalismus) wurden mit moralischen Argumenten geführt (
„Onkel Toms Hütte“).
Als 1861
Abraham Lincoln, der sich für die Sklavenbefreiung einsetzte, zum Präsidenten gewählt wurde,
lösten sich 11 Südstaaten aus der Union. Sie beriefen sich auf das alte Recht der Souveränität der Einzelstaaten, während Präsident Lincoln die Union als unauflösbar betrachtete.
South Carolina war aus der Union ausgetreten. Das Fort Sumter im Hafen von Charleston gehörte aber der Union. Als die Nordstaatler die Insel nicht räumen wollten, begann man mit der Beschiessung. Es war damals nicht unüblich, dass Zivilisten bei den Gefechten als Zuschauer dabei waren. Die Südstaaten eröffneten mit der Beschiessung des Bundesforts Sumter im April 1861 einen langen und verlustreichen Bürgerkrieg.
General der Südstaaten:
Robert E. LeeDie Konföderierten errangen unter ihrem
General Robert E. Lee am Anfang beträchtliche Siege und bedrohten zeitweilig sogar die Hauptstadt Washington. 1862 proklamierte Präsident Lincoln offiziell die
Abschaffung der Sklaverei als Kriegsziel. Damit hielt er die europäischen Mächte, die ursprünglich mit dem Süden sympathisiert hatten, aus moralischen Gründen vom Konflikt fern. Lincoln ernannte
Ulysses S. Grant zum Oberbefehlshaber der Unionstruppen, dem es gelang, die Südstaaten in die Defensive zu drängen.
Gettysburg 1863 Im Juli 1863 konnte die „Rebellenarmee“ der Südstaaten in der blutigen Schlacht bei
Gettysburg empfindlich geschlagen werden.
Doch der Bürgerkrieg (Civil War, auch Sezessionskrieg genannt), zog sich noch hin, bis sich der wirtschaftlich stärkere Norden endgültig durchgesetzt hatte und Robert E. Lee im April 1865 bei
Appomattox kapitulieren musste.
General der Nordstaaten:
Ulysses S. GrantDer
Einsatz moderner Waffen (Repetiergewehre, Eisenbahngeschütze, Panzerschiffe, U-Boote), eine
rücksichtslose Besatzungspolitik („verbrannte Erde“),
die ungeheuren Verluste (500'000 Tote) und Kriegskosten hatten den Sezessionskrieg zu einer Art
„Generalprobe für die Kriege des 20. Jahrhunderts“ gemacht.
Der militärische Zusammenbruch des Südens bahnte den Weg zur industriellen Durchdringung des Landes. Damit begann der Aufstieg der USA zur Weltmacht und die
Blütezeit des „Big Business“ (Eisenbahn-, Stahl-, Banken- und Ölkönige). Im Jahre 1913 lagen dann 60 % des Volkseinkommens in den Händen von 2 % der Bevölkerung. Tycoons wie Andrew Carnegie, John D. Rockefeller, Jay Gould und J. P. Morgan bestimmten die amerikanische Wirtschaft.