British Empire, Aufstieg und Niedergang
Das Streben um die Vormachtstellung im Atlantik und in der Neuen Welt brachte Konflikte mit Spanien. 1588 sandte Philipp II. hundert Kriegsschiffe gegen das England von Elisabeth I.
Die gewaltige spanische Armada wurde vernichtet - von kleineren, dafür wendigeren englischen Schiffen und vom Sturm.
Seeschlacht mit der Armada
Es war die Zeit, als
William Shakespeare seine Dramen („Macbeth“, „Romeo und Julia“) schrieb und aufführte.
Es war auch die Zeit des Absolutismus, als die Auffassung herrschte, Könige seine nur sich und Gott gegenüber verantwortlich. Eine Parlamentsarmee unter
Oliver Cromwell sah das anders, erinnerte den König an die Magna Carta und führte einen Bürgerkrieg. Der König endete auf dem Schafott.
Im 18. Jahrhundert erholte sich Großbritannien vom den innenpolitischen Wirren und brachte es zu
wirtschaftlicher und industrieller Größe. Dank der Vorherrschaft auf See wurde aus dem
Vereinigten Königreich von Großbritannien und Irland ein Weltimperium.
Kinderarbeit in Bergwerken
Britische Kaufleute machten Geschäfte mit den Kolonien von Kanada über Indien bis Australien. Dampfmaschinen, Kanäle und später die Eisenbahnen schufen die Voraussetzungen für die
industrielle Revolution. Zwar spiegelte sich der Wohlstand in vornehmen Bauten und eleganter Kleidung, doch die Unterschicht geriet ins Elend.
Großbritannien hatte sich vom Agrarstaat zur mächtigsten Industrienation der Erde gewandelt, als die 18-jährige Victoria 1837 den Thron bestieg.
Queen Victoria Das
Viktorianische Zeitalter dauerte bis 1901. In den Midlands und im Norden des Landes entstanden
große Industriestädte mit lärmenden Maschinen und rauchenden Fabrikschloten, herrschaftlichen Fabrikantenvillen, aber auch Slums mit grauenhaften Lebensbedingungen für die Arbeiter.
Gewerkschaften wurden gegründet, welche die Arbeiter gegen Ausbeutung schützen sollten.
Im
Burenkrieg von 1899 - 1902 ging es um Bodenschätze und um die Vorherrschaft am Kap. Die Briten siegten über die niederländischen Siedler in Südafrika.
Im Sommer
1914 gingen in „Europa die Lichter aus“, wie der Außenminister Edward Grey feststellte.
Britische Soldaten im 1. Weltkrieg In einem zermürbenden Stellungskrieg lagen sich britische und deutsche Soldaten in den
Schützengräben von Flandern und bei Verdun vier Jahre lang gegengenüber. Gegen 20 Millionen Menschen verloren im Ersten Weltkrieg ihr Leben.
Die
Roaring Twenties mit Jazz, Cocktails und Charleston wurden durch die
Weltwirtschaftskrise beendet.
1939 brach der Zweite Weltkrieg aus mit Schlachten gegen deutsche Armeen von Narvik bis Nordafrika, mit nächtlichen Bombenangriffen auf britische Städte, mit „Blood, toil, tears, and sweat“, wie
Winston Churchill vorausgesagt hatte.
Nach den Entbehrungen der Kriegs- und Nachkriegszeit kamen die „Swinging Sixties“ mit Minirock und den ersten Pop-Gruppen wie
Beatles und
Rolling Stones.
Das Zeitalter des British Empire war zu Ende, die meisten Kolonien waren unabhängig geworden. Zahlreiche
Einwanderer aus den einstigen Untertanengebieten belebten die Gesellschaft in Großbritannien
Als argentinisches Militär 1982 die weit im Südatlantik abgelegenen
Falklandinseln besetzte, antwortete London mit Krieg.
Großbritannien war
1973 Mitglied der EU geworden. Der 1994 eröffnete
Kanaltunnel festigte die Verbindung zum Kontinent. Doch die Briten blieben bei ihrer Währung, dem
Britischen Pfund und sie bleiben auch europaskeptisch: Bei einer Volksbefragung im Juni 2016 stimmten die Wähler des Vereinigten Königreich für den
„Brexit“, den Austritt des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union. Darauf trat der Premier David Cameron zurück; seine Nachfolgerin
Theresa May musste den komplizierten Vorgang der Entflechtung begleiten - und scheiterte. Mit
Let's Brexit done! kriegte dann der lebenslustige
Boris Johnson ein Abkommen mit der EU hin, stolperte selber aber über Skandälchen und Skandale (Partygate) während der Corona-Krise.
2022 starb
Queen Elizabeth II. nach über siebzigjähriger Regierungszeit. Ihr Sohn Charles, der «ewige Thronfolger» bestieg im Alter von 74 Jahren den Thron des United Kingdom of Britain and Northern Ireland als
King Charles III.
Während das Königshaus Windsor Beständigkeit zeigt, reichen sich an der
Downing Street 10 die PMs die Klinke: Liz Truss, Rishi Sunak, Keir Starmer…